Lange habe ich überlegt, ob ich diesen Eintrag schreiben soll oder nicht. Nach über einer Woche habe ich mich nun doch dazu entschlossen und weiß eigentlich gar nicht genau warum.
Es war Freitag und Abend der O im Castelle. Ich hatte mich sehr gefreut, auch wenn ich meinen tollen Rock vom letzten mal nicht anziehen konnte. Aber ‚dank‘ des Bänderrisses waren nur flache, feste Schuhe erlaubt. Also habe ich Montags mit meiner Freundin aus dem Reststoff einen neuen Rock genäht, der ist jetzt vorne kurz und hinten etwas länger und gefällt mir richtig gut.
Wir fuhren also ins Castelle, nach dem ich meinen Herrn von der Firma abgeholt hatte. Dort angekommen zogen wir beide uns um, aber irgendwie war die Stimmung komisch. Es war nichts greifbares, aber es war anders und es war nicht gut, also für mich. Wie immer haben Herrin Lana und Dom Jeronimus ein wunderbares Menü gezaubert. Mir hat es wunderbar geschmeckt, auch wenn Einigen die roten Stachelbeeren nach Kirschen geschmeckt haben…
Wir sollten und den anwesenden Herren vorstellen und präsentieren. Unsere Goes und Nogoes äußern. Was mir nicht leicht fiel, denn bis auf ein Paar kannten wir uns alle und hatten auch schon alle miteinander gespielt. Ich musste mich als erste vorstellen. Die beiden anderen Subs wurden von der Herrin vorgestellt. Die einzig neue und unbekannte Sub stellte sich zum Schluss auch alleine vor. Nach der Vorstellung mussten wir im Käfig warten, bis die Herrin uns einen Platz zuwies. Ich stand, mit verbundenen Augen, an der Bambusstange, die Hände über dem Kopf zusammen gebunden. Die Herren wurden aufgefordert ihren Gelüsten freien Lauf zu lassen. Was sie auch taten. Das Nadelrad, welches mir über den Rücken, die Beine, den Hals und die Brust fuhr. Die Spikehandschuhe, welche meine Nippel anfangs recht sanft, dann definitiv zu fest bearbeiteten. viele unterschiedliche Hände, waren irgendwie zu unkoordiniert um mich fallen zu lassen. Ich hörte die anderen Subs wie sie langsam, oder auch schneller ihrem Höhepunkt entgegen getrieben worden. Wenn sich bei mir gerade so etwas wie ein Spannungsbogen aufbaute wechselte der Herr oder stellte eine neue Situation her. Dann war ich wieder raus und bei null. Mittlerweile schmerzen meine Nippel schon, wenn sie mit der bloßen Hand berührt wurden. Irgendwann kam auch ich mit Hilfe oder Unterstützung des MägicWand. Nur befriedigend war das nicht für mich. Ich fühlte mich falsch, es fühlte sich alles falsch an. Ich musste immer wieder lachen, weil mich viele Berührungen sehr gekitzelt haben, das ist sonst so gar nicht meins.
Nach einer Pause, das neue Pärchen war schon gegangen, bekam jede von uns drei übrigen einen der Herren zu gelost. ich sollte mich auf das spanische Pferd setzen, dann erfuhr ich, dass ich das Vergnügen mit Sir W hatte. Er knotete mir die Unterschenkel mit einem Seil hoch und kurz vorher dachte ich noch irgendwie: „Mann ist das langweilig, hier auf diesem Ding zu sitzen.“ Jedenfalls knotete er mir das Seil um den Hals, führte es zwischen meinen Schamlippen nach hinten, damit auch die Unterschenkel nicht den Boden berühren konnten. Er schlug mit verschiedenen Schlagwerkzeugen auf die Innenseite der Oberschenkel, auf den Rücken und auch auf meine Brüste. Aber auch dieses Mal kam ich nicht ins Spiel, konnte mich nicht fallen lassen. Jedes mal, wenn meine Brüste berührt wurden, hatte ich Schmerzen, als hätte mir jemand die Brustwarzen wund genuckelt, wie damals als ich anfing zu stillen. Sir W ging weg und ich überlegte, was ich tun sollte. Er kam wieder und goss den heißen Wachs aus der Kerzen über meine Brust. In dem Moment ging gar nichts mehr, ich wollte nur noch raus aus der Situation und brach ab. Sir W machte mich sofort los. Er fragte mich, was los sei und ich stammelte etwas von geht grad nicht. Er hat mich auch nicht weiter bedrängt, irgendwas sagen zu müssen. Ich kann das ganz schlecht, so direkt danach über die Situation sprechen, das muss bei mir immer etwas sacken und von allen Seiten betrachten werden, unter Umständen wird es auch mal zerredet bzw. zuviel drüber nachgedacht. Ich verzog mich unter einem Vorwand in die obere Etage und konnte meinen Gefühlen einigermaßen freien Lauf lassen. Es kullerten ein paar Tränen, auch wenn ich nicht genau weiß warum. Nach einer Weile kam mein Herr zu mir, setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. Diese Geborgenheit und Vertrautheit war einfach nur gut. Er fragte nichts, war einfach nur da. Langsam wurde ich wieder ruhiger und entspannte etwas. Er hatte die Situation gar nicht mitbekommen, da er ja mit einer anderen Sub beschäftigt war. Wir sind dann auch relativ schnell danach nach Haus gefahren. Im Auto haben wir wieder geredet (wie wir das häufig machen). Ich konnte es in dem Moment nicht festmachen, was da schief ging und habe auch lange den Fehler bei mir gesucht, habe überlegt, ob es eventuell an Sir W lag, aber das alles war es nicht. Die Situation hat einfach nicht gepasst, es war die falsche Zeit und der falsche Ort.
Also letztlich lag es doch an mir, denn mir hat was gefehlt, etwas was mir rückblickend sehr häufig fehlt. Auf Twitter beschrieb ich das mit meinem angehefteten Tweet vor einigen Monaten so: Auch mein Kopf mag gefickt werden… Sowohl auf die eine, als auch auf die andere, Art und Weise.
Das was mein Herr häufig ganz automatisch macht, er redet mit mir. Nicht nur vor während dessen, sondern auch schon vorher. Er und auch die anderen Herren redeten generell an diesem Abend nicht viel. Je länger ich darüber nachdachte, je klarer wurde es mir. Klar macht es mich an, wenn ich geschlagen werden und auch der Schmerz hebt die Stimmung, aber das als einzige Stimulation funktioniert nicht, jedenfalls nicht bei mir. Natürlich, ein MagicWand löst das Problem und führt dich zielsicher zum Höhepunkt, das befriedigt zwar, ist aber nicht immer befriedigend. Und vielleicht ist das jetzt jammern auf hohem Niveau, kann ich auch nichts für.
Wie geht es mir jetzt? Besser, meine Nippel konnten fast vier Tage weder Decke noch T-Shirt vertragen, mit nem gepolsterten BH kam ich aber einigermaßen durch den Tag. Jetzt ist wieder alles gut mit mir. Wie es auf der nächsten Veranstaltung sein wird, wird sich zeigen. Die ist aber erst in vier Wochen und bis dahin ist noch viel Wasser den Rhein hinunter geflossen.
Ich habe auch nach dem Schreiben noch lange überlegt, ob ich das hier so veröffentlichen kann, aber es ist meine Sichtweise. Es hat sich nichts an den Gefühlen zur Lokation oder den dort handelnden Personen geändert.